Um Fehler im Umgang mit Tadelakt und vor allem bei der Pflege zu vermeiden, beachten Sie bitte diese Anleitung.
Tadelakt Oberflächen sind leicht zu pflegen. Zur Erhaltung der Funktionalität muss Tadelakt im Spritzwasserbereich regelmäßig nachgeseift werden.
Mit dem falschen Reinigungsmittel ist die schöne Oberfläche jedoch schnell ruiniert. Daher darf Tadelakt nur mit KREIDEZEIT Korfu Seife, Glätte Seife oder Oliven Pflegeseife gereinigt und gepflegt werden.
Nachseifen/ Pflege
Nach vollständiger Trocknung der neuen Tadelaktflächen, spätestens jedoch nach zwei Tagen, verdünnte Glätteseife mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auftragen. Nach kurzem Anziehen mit einem Kunststoff-Folienballen (HDPE) polieren.
Zur Pflege sollte diese Behandlung je nach Beanspruchung ca. alle 1-2 Monate wiederholt werden. Hier kann anstatt der Glätteseife auch mit Korfu Seife behandelt werden (Ansatz: 2-3 Esslöffel in 2 Liter heißem Wasser lösen)
Reinigung
Verschmutzungen mit handwarmem Wasser unter Zusatz von etwas Oliven Pflegeseife oder Korfu Seife(ca. 1-2 Esslöffel in 8 Liter Wasser) und einem weichen Tuch oder Schwamm abwaschen. Um Kalkablagerungen von Wassertropfen zu vermeiden, ist es sinnvoll Spritzwasser gleich wegzuwischen.
Hinweise
Tadelakt muss einmal pro Tag restlos austrocknen. Wenn Tadelakt zu lange nass steht können Verfärbungen, Ränder, Verpilzungen und matte Stellen entstehen.
Es ist in jedem Fall zu vermeiden, dass handelsübliche Haushaltsreiniger, Scheuermittel, Scheuerschwämme, säurehaltige Reiniger oder Ähnliches verwendet werden. Diese Produkte greifen das Tadelakt oder die Seife an! Auch saure Säfte wie Orangen- oder Zitronensaft sowie Wein und Essig können die Oberfläche beschädigen. Tadelaktoberflächen sind nicht säurebeständig. Fett- und farbstoffhaltige Substanzen (Speisen, Körperpflegeprodukte, u.ä.) können irreversible Flecken verursachen.
Geseifter Kalk
Das Seifen von frischen Kalkoberflächen ist eine schon seit der Römerzeit bekannte und bewährte Methode des Oberflächenschutzes.
Eigenschaften
Geseifte Kalkoberflächen sind diffusionsfähig, hydrophob und leicht zu reinigen. Spritzwasser und andere Flüssigkeiten perlen zunächst von der Oberfläche ab ohne gravierende Flecken zu hinterlassen. Schmutz dringt nicht sofort in den Anstrich ein, sondern verbleibt auf der Oberfläche und kann leicht entfernt werden.
Durch Auftrag stärker konzentrierter Seifenlösung auf stark gefärbte Kalkoberflächen lässt sich eine gestalterisch reizvolle Patinierung erzeugen.
Einsatzgebiete
Überall dort, wo mit stärkerer Verschmutzung, Staub, Spritzwasser zu rechnen und entsprechende Reinigung erforderlich ist:
Treppenhäuser, Kindergärten, Kinderzimmer, Praxen, Spritzwasserbereiche in Badezimmer und Küche.
Geseifte Kalkoberflächen eignen sich nicht zur Verarbeitung direkt in Duschzellen (außer Tadelakt) und im Bereich von Kochstellen. Geseifter Kalk ist nicht fettabweisend.
Wirkungsweise
Die in echten Pflanzenseifen (z. B. KREIDEZEIT Korfu, Art. 226) enthaltenen natürlichen Fettsäuren, reagieren mit frischem Kalk (Calciumhydroxid) unter Ausbildung sog. Kalkseifen.
Kalkseifen sind hydrophob (wasserabweisend), von leicht weisser Farbe und vollkommen
wasserunlöslich.
Für die Reaktion wird unbedingt frischer Kalk benötigt. Abgebundener Kalk (Kalkstein, Marmor, Kreide, chem. Calciumcarbonat) ist nicht mehr in der Lage Kalkseifen zu bilden.
Deshalb ist es wichtig zwischen dem letzten Kalkauftrag (Farbe / Putz) und dem Auftrag der Seife so wenig Zeit wie möglich verstreichen zu lassen, max. 24 Stunden.
Mit handelsüblichen synthetischen Seifen, Waschlotionen, Neutralseife funktioniert die Umsetzung mit Kalk nicht.
Geeignete Untergründe
geignet aus dem KREIDEZEIT Sortiment sind
– Sumpfkalkfarbe
– Kalkglätte
– Kalk Haftputz -fein-
– Kalk Haftputz
Ansetzen der Seifenlösung
(MAX. 2 %ig) max. 20 g Korfu Seife (Art. 226) in 1 Liter heißem Wasser auflösen.
Arbeitsablauf
Kalkfarbe oder Kalkputz auf geeignetem Untergrund entsprechend den Verarbeitungsvorschriften auftragen.
Direkt nach der Trocknung wird die noch warme 2 %ige Seifenlösung aufgetragen. Auftrag ggf. nach Trocknung wiederholen.
Auftragsverfahren dünn von unten nach oben (um Laufspuren zu vermeiden) mit einer Streichbürste, z. B. Art. P 6080.
Gestaltungsmöglichkeiten
– einlagige Wandlasuren 2 %ige Seifenlösung (s.o.) nach Belieben mit KREIDEZEIT Pigmenten abtönen, max. 50g Pigmente pro Liter Seifenlösung. Auftrag mit einer Streichbürste.
– mehrlagige Wandlasuren KREIDEZEIT Sinterwasser (Art. 169) nach Belieben mit Kreidezeit Pigmenten abtönen, max. 50g Pigmente pro Liter Sinterwasser. Auftrag mit einer Streichbürste in mehreren Lagen mit Zwischentrocknung. Direkt nach der Trocknung die 2 %ige Seifenlösung (s.o.) auftragen. Seifenauftrag nach Trocknung ggf. wiederholen.
– glatte, glänzende Oberflächen KREIDEZEIT Kalkglätte oder Kalk Haftputz mit der Kelle verpressen, nach Anziehen mit
2 %iger Seifenlösung (s.o.) behandeln und anschließend mit der Kelle auf Glanz verpressen.
– Patinierung Durch Auftrag stärker konzentrierter Seifenlösung auf kräftig gefärbte Kalkoberflächen lässt sich eine gestalterisch reizvolle Patinierung erzeugen.
Reinigung
Flüssige Verschmutzungen (Getränke, etc.) sofort nach Kontakt mit der Oberfläche mit einem weichen saugfähigen Tuch (Baumwolle) ohne Scheuern abnehmen.
Eingetrocknete Verschmutzungen mit einem weichen Schwamm und kaltem bis maximal handwarmem Wasser abwaschen und mit weichem Tuch nachtrocknen.
Zur Reinigung dürfen keinesfalls handelsübliche scharfe oder scheuernde Reiniger verwendet werden.
Bemerkungen
Vor großflächigen Arbeiten sollen zunächst Probeflächen angelegt werden um die Eignung auf dem entsprechenden Untergrund zu prüfen und sich mit Verarbeitung, Erscheinungsbild und Reinigung des Anstriches vertraut zu machen.
Auf rauhen Untergründen (Sumpfkalkfarbe – gefüllt – / Kalk Haftputz) lässt sich zwar auch eine hydrophobierte Oberfläche erzeugen. Eine Reinigung ist jedoch bedingt durch die rauhe Oberfläche schwieriger.
Auf allen anderen nicht kalkgebundenen KREIDEZEIT Produkten ist eine Hydrophobierung mit Seife nicht möglich.
Renovierung
Vor dem Überstreichen sollen die mit Kalkseifen hydrophobierten Oberflächen angeschliffen werden. Anschließend durch Besprühen mit Wasser sicher stellen, daß die Oberfläche wieder gleichmäßig saugt. Erst dann und nach Trocknung den gewünschten Renovierungsanstrich auftragen.
Die beschriebenen Angaben wurden nach dem neuesten Stand der uns vorliegenden Erfahrungen festgestellt. Wegen der Verarbeitungsmethoden und Umwelteinflüsse sowie der verschiedenartigen Beschaffenheit der Untergründe, muß eine Verbindlichkeit für die allgemeine Rechtsgültigkeit der einzelnen Empfehlungen ausgeschlossen werden. Vor der Anwendung ist das Produkt vom Verarbeiter auf Eignung für den Anwendungszweck zu prüfen (Probeanstrich).
Bei Neuauflage oder Produktveränderung verlieren die Texte ihre Gültigkeit.
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